Das Braunkehlchen

Foto: Andreas Hartl, LBV-Archiv
Foto: Andreas Hartl, LBV-Archiv

Einst war das Braunkehlchen eine weit verbreitete Vogelart. Heute ist es in Deutschland stark gefährdet und in Bayern sogar vom Aussterben bedroht (Rote Liste 1)! In Ostoberfranken wurden seit 1990 Bestandsrückgänge von über 85% verzeichnet. Das Braunkehlchen ist ein Brutvogel unserer offenen Kulturlandschaft und siedelt bevorzugt in extensiv genutztem, mäßig feuchtem Grünland, strukturreichen Brachen und an Gewässerrandstreifen. Sitzwarten (Stauden, Zäune), die über die restliche Vegetation hinausragen, nutzt das Braunkehlchen als Singwarte zur Revierabgrenzung, als Jagdansitz und für den Nestanflug. Im April kehrt es aus seinen Überwinterungsgebieten südlich der Sahara in seine europäischen Brutgebiete zurück. Hier baut es sein verstecktes Nest am Boden.

Die Gefährdungsursachen sind vielfältig, können jedoch mitunter auf die Veränderung des Lebensraumes zurückgeführt werden: Grünlandumbruch, Entwässerung, Aufforstung und Verbuschung tragen dazu bei. Durch häufige Mahd und Grabenräumung geht der für das Braunkehlchen wichtige Strukturreichtum verloren. Das Nahrungsangebot verschlechtert sich durch den Einsatz von Bioziden. Während der Brutzeit von Mai bis Mitte Juli ist das Nest durch zeitige Mahd, Überschwemmungen und Fressfeinde bedroht. Aber auch Störung durch Freinutzung und freilaufende Hunde, sowie Bejagung während des Vogelzuges tragen zum Rückgang der Populationen bei.